Die sinnvolle Nutzung von Abwärme aus dem Verstromungsprozess von Biogas wird für viele Biogasanlagen in Zukunft immer wichtiger werden. Durch sinkende EEG-Vergütungen und weiter steigende Betriebskosten werden allen voran Anlagen mit hohen Substratkosten wirtschaftlich kaum noch tragfähig sein, wenn keine sinnvolle Abwärmenuzung am Standort möglich ist. Das betrifft in Zukunft vor allem Anlagen mit überwiegendem Einsatz von nachwachsenden Rohstoffe.
Eine Möglichkeit die Abwärme aus der Verstromung des Biogases zu nutzen, ist die Verstromung an Orten, an denen tatsächlich ein hoher Wärmebedarf vorhanden ist. So kann der Transport des Biogases über eine Rohbiogasleitung oder die Aufbereitung des Biogases zu Biomethan und der Transport im Erdgasnetz zu einem BHKW z.B. im Nahwärmenetz einer Gemeinde eine ökonomisch und ökologisch sinnvolle Alternative darstellen.
Ein Vorbild ist hier die Biogasanlage Rippershausen am Rand der Stadt Meiningen. Ein großer Teil des Biogases wird mittels einer Rohgasleitung zu zwei BHKWs im Stadtgebiet von Meiningen transportiert und dort verstromt. Die Abwärme aus dem Verbrennungsprozess wird in das Nahwärmenetz der Stadtwerke eingespeist und ersetzt damit Erdgas, welches sonst verheizt werden müsste. Ein drittes BHKW am Standort der Biogasanlage sorgt für eine ausreichende Wärmeversorgung der Behälter der Biogasanlage und der Gebäude vor Ort. So kann das Biogas mit einem hohen Wirkungsgrad genutzt werden und zu einer Senkung des Treibhausgasausstoßes im Strom- und Wärmesektor beitragen.